Roßweiner SV – HSG Sachsenring Frauen 24:31

Spielbericht von Bea Reichel

Souveränität vs. Emotionalität

Am vergangenen Samstag reisten die Damen der HSG nach Roßwein um die angesetzte Partie gegen die Heimmannschaft ordnungsgemäß auszutragen. Nach einer guten ersten Halbzeit, führte man das souveräne Spiel gegen das ansässige Team in der zweiten Halbzeit fort und freute sich am Ende über einen verdienten Sieg (24:31).

Das vierte Spiel der Damenmannschaft stand, da die mehrfache Bitte um Spielverlegung nicht gewährt wurde, am Samstag, 05.11.2022, 16 Uhr an. Die Rahmenbedingungen waren für die Gastmannschaft folglich nicht die besten, doch letztendlich Grund genug, um gerade wegen der Umstände, die Punkte ohne Zweifel nach Hause mitzunehmen.

Trainer André Hammerschmidt entschied sich bei diesem Spiel, die Gegnerinnen direkt vor die Herausforderung der offenen Abwehr zu stellen. Immer noch nicht vollends perfekt, doch bereits effizienter, spielten die Damen der HSG in den ersten 30 Minuten eine Abwehr, die die Gegnerinnen kaum in den Spielfluss kommen ließ und für deutliche Verzweiflung und Ratlosigkeit sorgte, der spielerisch nicht beigekommen werden konnte. Die Damen des Roßweiner SV blieben lange Spielminuten bei zwei, vier und fünf Toren stehen und sahen zu, wie die HSG erstmalig davonzog.

Die Auszeit der Heimmannschaft in der 16. Minute sollte Veränderung bringen, doch dieses Vorhaben blieb vorerst ohne Erfolg (5:14). Bis zur Halbzeit setzte sich die vorhandene Spieldynamik fort, wobei beiden Teams noch einige Treffer gelangen, so dass die zweite Halbzeit versprach spannend zu bleiben (9:17).

Die Halbzeitansprache des HSG-Trainers blieb ohne weiteren Kommentar. Der Angriff könne noch besser ausgespielt werden und in manchen Fällen fehlt der letzte Funke, um den Ball in der Abwehr direkt zu ergattern. Doch grundsätzlich zeige sich das Spiel der Damen als souverän.

Der Beginn der zweiten Halbzeit überraschte die HSG mit einer neuen Spielerin, die bis dahin als Offizielle auf dem Protokoll stand. Der Einsatz dieser Spielerin sowie eine andere Aufstellung im Angriff des Roßweiner SV ließ die Gastmannschaft erfahren, an welchen Stellen es weiterhin konsequenten Trainings bedarf, wo die Abstimmung fehlt und damit „Luft nach oben“ ist.

Ebenso zeigte dieses Spiel, dass der Angriff der HSG-Damen weiterhin optimiert werden darf. Zwar glänzen die aktuellen Spiele durch diverse Einzelaktionen und definieren sich über das Zusammenspiel einzelner Spielerinnen, zeugen gleichzeitig jedoch noch nicht von dem Einklang, der auf spielerischer Ebene möglich ist.

Besonders hervorzuheben sind die starke Abwehrarbeit Lisas und die überragenden Momente der Torfrau Tabea, sowohl im laufenden Spiel als auch im 7m-Duell.

Bis zuletzt ließ sich das HSG-Team weder aus der Ruhe bringen, noch auf die Provokationen der Roßweinerinnen ein, sodass es letztendlich weder spielerisch, noch ideell eine Partie auf Augenhöhe war.

Der Auswärtssieg und damit die Bestätigung der eigenen Leistung entlohnten letztendlich jeden fraglichen Moment des Spiels, sodass die sich anschließende (Sieges)Feier eine ganz besondere Note erhielt.