USG Chemnitz – HSG Männer I 33:21 (16:11)

Spielbericht von Dennis Marschlich

Auswärtssemester bringt Hausaufgaben mit sich

Serie gegen Serie hieß es am Samstagabend für unsere erste Mannschaft. Nach nunmehr 4 Spielen ohne Niederlage konnte man mit Rückenwind die erwartbar schwere Aufgabe in Chemnitz angehen. Der Gastgeber der Unispielgemeinschaft Chemnitz, unbesiegter Tabellenführer der Regionsoberliga, war in der vergangenen Spielzeit ein hartes Pflaster und wollte seine Titelambitionen weiter untermauern.
Eric Pohl griff auf einen vollen Kader zurück und reiste mit 14 motivierten und in sich ruhenden Mannen an. Die Ausfälle der Topscorer Christopher Franz und Justin Bückelmann galt es zu kompensieren. Auch bei der USG fehlten zwei wichtige Akteure mit Sportfreunden Benomar und Geißler. Schiedsrichter der Partie waren Loebe/Meisinger, welche das Spiel in Ihrer Linie treu und beständig pfiffen.

Im Folgenden war es schwer, diese Partie in geeignete Worte zu hüllen. Beide Mannschaften blieben unter ihren spielerischen Möglichkeiten. Die Individualität war Spielentscheidend.
Der Start in die Partie war für den Gast aus Hohenstein-Ernstthal durchwachsen. Man merkte schnell, dass die Gelassenheit von vor der Begegnung, so nicht ins Spiel transportiert werden konnte. So war man bis in die 5. Spielminute beim Stand von 2:2 noch auf Augenhöhe, doch verlor in den Folgeminuten bereits den Anschluss. Beim Stand von 9:4 aus Sicht des Gastgebers (13. Spielminute) sah es schon nicht mehr so rosig für unsere Mannschaft aus. Anschließend lief die erste Hälfte grundsätzlich sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften taten sich in der Verwertung ihrer Torchancen schwer. Während die Chemnitzer ihre freien Würfe nicht im Gehäuse unterbringen konnten, rieb sich unsere HSG im Angriff sehr auf und konnte ihrerseits die erkämpften Wurfmöglichkeiten nicht erfolgreich abschließen. Die 5 Tore Halbzeitführung präsentierte die HSG der Heimmannschaft dann nahezu auf dem Silbertablett. Dem bekannten Tempospiel aus Ballgewinnen wurde Haus und Hof geöffnet. Statt beim Stand von 10:7 und eigenem Ballbesitz, sich weiter heran zu robben, ließ man diese Gelegenheit sowie den nachfolgenden Strafwurf liegen. Die USG konnte schnell umschalten und die Halle zum jubeln bringen. Mit 16:11 wechselte man die Seiten.
Schon zur Halbzeit musste man attestieren, dass mit einer besseren Chancenverwertung hier definitiv mehr zu holen wäre, als ein gutes Ergebnis gegen den Tabellenersten. In der Defensive stand man gut und das Kollektiv aus Daniel Bergmanns Defensive und Dennis Marschlich im Tor zeigte ihre Stärke über die gesamte Spielzeit.

Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild der Partie nicht. Die USG, individuell stark und mit einem sehr gut aufgelegten Keeper spielte unbeirrt ihr Spiel. Dieses war nicht auf bekannt hohem Niveau, aber sollte heute am Ende einfach ausreichen. Bis zur 40. Spielminute hielt das Team von Eric Pohl mit einer sensationellen mannschaftlichen Geschlossenheit dagegen und der Abstand von 5 Toren blieb bestehen. Auch hier wäre es noch möglich gewesen Zählbares ins Visier zu nehmen. Doch vermochte die HSG nicht sich für Ihr Engagement zu belohnen. Es wurden weiterhin zu viele Tormöglichkeiten liegen gelassen.
Den Schlussstrich der Partie zieht die HSG dann bereits in Minute 52. Beim Stand von 26:19 für die Gastgeber aus Chemnitz wurde die Marschroute für die verbleibende Zeit geändert. 26 Gegentreffer gegen die Wurfgewaltige USG sind vorzeigbar. Die Abwehrleistung positiv und aller Ehren wert. In den verbleibenden Minuten setze Eric Pohl auf die Zukunft der ersten Männermannschaft. So kam unsere junge Garde zu weiteren Einsatzminuten und durfte gegen die aktuell beste Mannschaft der Liga ihr Können zeigen und Erfahrungen sammeln. Zudem mit Man-of-the-Match Marc Bohn und Routinier Martin Dost auf der Platte war das vielversprechend und für die naheliegende Zukunft sehr aufbauend. Das Endergebnis von 33:21 fällt am Ende deutlicher aus als es das Spiel hergab. Die individuelle Klasse der USG-Akteure war für den Ausgang der Partie spielentscheidend. Mannschaftlich hielt unsere HSG-Sachsenring nicht nur mit, sondern war phasenweise gar besser. Über 60 Spielminuten konnte alles in die Waagschale Geworfene dieses Defizit aber nicht gänzlich aufwiegen.

Was bleibt, ist eine kalkulierte aber vermeidbar deutliche Niederlage und die Erkenntnis, es bleibt ein Kampf gegen den Abstieg für die HSG. Die USG Chemnitz hingegen genießt den Winter auf dem Platz an der Sonne und das verdient. Die Hausaufgaben für unsere Spieler sind verteilt.
Nun sind zwei Wochenenden frei, eh zum Adventsbeginn die nächste harte Nuss wartet. Wir empfangen die Wismut aus Aue. Stollen gegen Nussknacker. Titelaspirant gegen künftige Gipfelstürmer. Wir nehmen den Kampf weiter an.

Es spielten:
Marschlich D und Axmann B im Tor
Kunadt D (6); Schwalbe D; Bergmann D; Rettcke S (3); Bohn M (7); Kern Q; Möbius G (1); Balvin M; Brunner R (2); Zilly P (1); Löffelmann T (1); Dost M
Coach: Pohl E